Donnerstag, 6. November 2025

Beendet die Blockade - Solidarität mit Kuba - Teilnahme an der Demonstartion Cuba Si

 Wir wurden am 01.11 von Cuba Sí, zusammen mit einem Bündnis aus Kuba solidarischen Parteien  und Organisationen, auf die jährliche Demo zur Anerkennung der UN-Abstimmung (dieses Jahr am 29.10) zur Aufhebung der Blockade gegen Kuba eingeladen. 


Mit einen kurzen Grußwort haben wir unser Verhältnis zu Kuba im Sport vorgestellt, und erklärt warum das sozialistische Land für uns bis heute ein Vorbild bleibt. Wir werden auch in Zukunft versuchen unsere Solidarität mit Kuba praktisch auszudrücken und umzusetzen. 


Es folgt unser Beitrag, welchen wir in leicht gekürzter Form auf der Demo vorgetragen haben, hier in voller Länge:

 

Saludos compañeras y compañeros, Freund*innen Cubas

Wir sind der Arbeiter Sport Leipzig, ein selbstorganisierter Sport Verein in Leipzig Ost. 

Unser Selbstverständnis als Verein orientiert sich an der historischen Arbeitersportbewegung, und das bestimmt auch unser Verständnis vom Sport. Wir lehnen die Züge des bürgerlichen Sports, definiert durch endlosen Wettkampf, individuelle Selbstoptimierung und Ausbeutung, ab, und stehen für einen solidarischen Sport, der der Gesundheitsförderung dient und uns gemeinsam im Sport voneinander lernen und weiterentwickeln lässt. Ein wichtiger Pfeiler unseres Verständnisses eines Arbeitersports ist auch der Internationalismus, die Solidarität und Einheit der Arbeiterklasse über nationale Grenzen hinweg, im besonderen natürlich auch die Solidarität mit den Völkern, die dem Imperialismus entgegentreten und den sozialistischen Aufbau der kapitalistisch dominierten Welt entgegenstellen. 

Kuba ist dabei eines unserer größten Vorbilder, auch im Bereich des Sports. Dafür, wie dieser in einer gerechteren, und solidarischen,einer sozialistischen Gesellschaft aussehen kann.

Dabei beziehen wir uns nicht nur auf die sportlichen Erfolge, mit denen sich Kuba seit Jahrzehnten auf der Weltbühne, an Wettkämpfen wie der Olympiade, mit Spitzenleistungen bis heute wiederholt beweisen und profilieren kann, trotz Sanktionen und materieller Knappheit. 

Viel wichtiger ist für uns die Rolle die Kuba, durch sein fortwährendes Bekenntnis zum Sozialismus, dem Sport in der Gesellschaft und im Alltag geben kann. Schon unmittelbar nach der Revolution erkannte Fidel Castro die Bedeutung des Sports als Recht aller und nicht nur der Wohlhabenden an. Sport und körperliche Bewegung aller Art sind daher allgegenwärtig und allgemein zugänglich auf Kuba, sowohl für Kinder, Erwachsene als auch Senioren. Neben Nachbarschaftsvereinen und kostenlosen Sportangeboten an Bildungsstätten wie Schule und Universität haben Kubaner*innen überproportional hohen Zugriff auf Sportzentren und Trainer*innen, mit kostenlosem Eintritt für sportliche Veranstaltungen und Spiele. 

Kuba lehnt des weiteren zum Großteil die profit-orientierte Logik des sogenannten "professionellen Sports" ab. Kubanische Athlet*innen bekommen natürlich eine hochwertige Bildung und Versorgung, aber sie werden nicht durch ausbeuterische Verträge zu verhandelbaren Ware, oder selektiv durch massive Einkommen zu Kapitalisten gemacht. 

Kubas solidarisches Sportverständnis hört aber nicht an den eigenen Grenzen auf. Ähnlich wie die ärztlichen Brigaden befinden sich auch kubanische Sportlehrer*innen und Trainer*innen (oft selbst ehemalige Athlet*innen) in Ländern der 3. Welt und bieten ihr Expertise und ihre Unterstützung an. Kuba lädt auch Sportler*innen aus diesen Ländern zu sich ein, bietet ihnen hochwertige Trainingskurse, sowie Bildung in Biologie und Sportwissenschaften. Das nationale Sport Institut Kubas bekundete sich auch selbstverständlich seit Oktober 2023 erneut offen solidarisch mit Palästina.

Für dieses humanistische Selbstverständnis und diesen internationalen Einsatz wird Kuba jedoch aktiv seit über 60 Jahren bestraft. Hauptsächlich durch die USA, ja, aber auch durch alle Länder, die sich nicht genug gegen diese Sanktionen aussprechen, die nicht bereit sind sie zu untergraben und zu schwächen, wozu natürlich auch Deutschland gehört. Auf sportlicher Ebene wird Kuba auch bestraft, zunehmend durch die aktuelle Trump Administration: kubanische Mannschaften werden von Wettkämpfen ausgeschlossen, das kubanische Sportsystem wird öffentlich mit Lügen diffamiert, kubanischen Athlet*innen werden Visas verweigert, oder sie werden beleidigt und angegriffen.

Die ohnehin schon harten und sich immer verschärfenden Sanktionen, die effektiv eine wirtschaftliche Blockade um Kuba formen, treffen in Zeiten globaler Wirtschafts-, Gesundheits-, Klima-, und aktuell auch Sicherheitskrisen durch die mörderische Kampagne der USA im Karibik, umso härter. Sporteinrichtungen können kaum modernes Material besorgen oder die vorhandene Ausrüstung langfristig instand halten, kubanische Sportler*innen können nicht ausreichend versorgt werden. Ökonomische Krisen fördern des weiteren soziale Ungleichheiten, welche sich natürlich auch im Sport wieder finden. 

Es ist daher unsere Rolle als Kuba solidarische Menschen, diese Solidarität überall mit uns zu tragen, in alle Bereiche unseres Lebens einzubringen, und dazu gehört auch der Sport. Das verlangt nicht viel, ganz im Gegenteil bietet Sport uns eine einmalige Gelegenheit uns auch niedrigschwellig und einsteigerfreundlich für die Solidarität einzusetzen: wenn ihr in Sportvereinen trainiert oder aktiv seid, sprecht über Kubas Erfolge im Sport und warum diese überhaupt möglich sind, setzt euch ein für solidarische Aktionen wie Spendensammlungen, bildet ein Bewusstsein unter euren Trainingspartner*innen für die illegale Blockade und welche Folgen sie für den kubanischen Sport hat.  

Wir schließen unser Grußwort ab mit einem Zitat des kubanischen Boxer Teofilo Stevenson, eines der besten amateur Schwergewichtler aller Zeiten. Nach seinem Sieg der Goldmedaille in den Olympischen Spielen in 1976, bekam er ein Angebot sich für mehre Millionen auf einen professionellen Kampf mit Muhammmad Ali einzulassen, ein offensichtlicher Versuch, ihn von seinen Prinzipien und denen seiner Heimat weg zu locken. Er erwiderte darauf: "Was sind 1 Millionen Dollar im Vergleich zu der Liebe von 8 Millionen Kubanern."


Quellen: